Gut ausbalanciert

… ist halb geschnitten: Nach dieser Prämisse haben sich Designer Daniel Ronge und Produktentwickler Christian Lorentzen vor sechs Jahren auf die Suche nach dem perfekten Küchenmesser gemacht. Herausgekommen ist SK15 – ein Santoku, das nicht nur gut aussieht, sondern auch mit seinen inneren Werten überzeugt. Zusammen mit MAGAZIN hat der dänische Hersteller Veark nun eine schwarze Sonderedition des SK15 herausgebracht. Erdacht in Dänemark, produziert in Solingen.

Text: Florian Siebeck

Messer müssen in erster Linie eines sein: funktional. Doch es schadet nicht, wenn sie dabei noch gut aussehen. „Die Klassiker mit schwarzem Griff und drei Nieten haben uns nie überzeugt“, sagt Daniel Ronge. Also entwarf der Designer ein neuartiges Küchenmesser, das qualitativ mit den Klassikern locker mithalten kann, aber einen neuen Archetypus begründet. Messer, so Ronge, seien schließlich die wichtigsten Werkzeuge der Küche. „Unser Ziel war es, ein Stück zu kreieren, das seine Schönheit und seinen Charakter aus seiner rohen Erscheinung bezieht“, sagt Daniel Ronge. Das erste Produkt des Unternehmens Veark, das er 2017 zusammen mit Christian Lorentzen in Kopenhagen gegründet hatte, war deshalb ein Messer nur aus einem einzigen Stück Klingenstahl. Die Verlängerung der Klinge, der sogenannte Erl, verschwindet nicht in einem Holzgriff, sondern wird selbst zum ergonomischen Griff.

„Das offene Design ermöglicht es Benutzer*innen, den Daumen wie ein Profikoch oder -köchin auf die Klinge zu legen und das Messer mit dem Griff nur zu führen“, sagt Ronge. Das Gegengewicht der Metallklinge erlaubt dabei eine bessere Kontrolle für kräftige und präzise Schnitte. Mit 58 Rockwell ist die Serie zudem schärfer als viele andere Küchenmesser aus Stahl, üblich sind 55 Rockwell. Die Messer von Veark werden in Solingen gefertigt, wo die Klingen von Hand geschliffen und geschärft werden. Die bei jedem Messer einzigartige Textur des Griffs entsteht durch die traditionelle Gesenkschmiedetechnik. „Als die Hersteller uns die ersten Prototypen zeigten, sagten sie: ‚Das schleifen wir noch weg.‘ Und wir sagten: ‚Bitte nicht!‘“ Denn die Anleihen an Schraubenschlüssel und anderen Metallwerkzeugen sind Teil der Ästhetik des SK15-DLC.

Um diese gestalterischen Zitate bei der MAGAZIN-Sonderedition noch zu betonen, wurde der Santoku-Klassiker von Veark mit einer hauchfeinen, stabilen Beschichtung versehen, die eigentlich aus dem Maschinenbau kommt. Die amorphe Kohlenstoffschicht, auch „Diamond Like Carbon“ genannt, ist eigentlich ein Verschleißschutz für Bohrer und Getriebe, steht dem SK15-DLC aber auch gut zu Gesicht. Sie macht die Oberfläche nicht nur widerstandsfähiger gegen Kratzer, sondern verdeutlicht, was ein Messer ist: ein vollwertiges Werkzeug.

Expertentipp
Messerpflege - wie gehts?
  • Reinigen Sie hochwertige Messer nicht in der Spülmaschine, sondern mit der Hand.
  • Legen Sie Ihre Messer nicht ungeschützt in die Messerschublade, denn dort werden empfindliche Klingen schnell beschädigt.
  • Schärfen sie Messer nur mit den geeigneten Werkzeugen ( wie z.B. unserer Messerschleifmaschine T-1) oder beauftragen Sie einen Spezialisten oder eine Spezialistin damit.

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