Die vegetarische Küche wird immer beliebter, und die Zahl der einschlägigen Kochbücher steigt stetig. Einer, der sich diesem Thema erfrischend undogmatisch widmet, ist Yotam Ottolenghi, aufgewachsen im kulturellen Schmelztiegel Jerusalem, Betreiber mehrerer Londoner Restaurants und Zeitungskolumnist. Er selbst isst durchaus gern Fleisch und Fisch, ihm fehlt aber nichts, wenn er beides weglässt, wie er im Vorwort schreibt – und wer seine Rezepte nachkocht, wird (möglicherweise verblüfft) feststellen, dass es ihm ebenso ergeht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Ottolenghi sich nicht auf den Verzicht konzentriert, sondern den Hochgenuss in den Vordergrund stellt, den der Geschmacksreichtum pflanzlicher Nahrungsmittel zu bieten vermag.

Gegliedert hat er sein Kochbuch nach Hauptzutaten, von Gemüsesorten über Salate, Kräuter, Hülsenfrüchte und Getreide bis hin zu Pasta und Früchten. So ist es leicht, ein Rezept zum getätigten Einkauf und ein Gericht für jeden Geschmack zu finden. 125 Zubereitungen der orientalisch-mediterranen Küche versammelt er dabei, von karamellisiertem Fenchel mit Ziegenjoghurt über Bohnen-Burger, Zitronen-Auberginen-Risotto und grünem Couscous bis hin zu Feigen mit Basilikum, Ziegenkäse und Granatapfelsirup.

Die Rezepte sind übersichtlich aufgebaut, mit einer kurzen Einführung, einer Zutatenliste und einer leicht nachvollziehbaren Kochanleitung. Bemerkenswert ist dabei, dass Ottolenghi nicht nur konsequent auf Kombinationsmöglichkeiten innerhalb des Buches verweist, sondern auch auf solche mit Fisch und Fleisch – auch wer nicht vegetarisch kocht, wird in diesem Buch also zahlreiche Anregungen finden.